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Interview mit Stefan Karl

Herr Karl, Sie sind jetzt 56 Jahre alt. Woher kommt diese doch

relativ späte Berufung für ein öffentliches Amt?

Eigentlich habe ich mir nie gross Gedanken darüber gemacht,

ob ich mal ein solches Amt antreten sollte. Ich bin einfach seit je her

ein grosser Greifensee-Fan und habe mich über die letzten gut 50 Jahre

immer wieder in Vereinen oder auch Veranstaltungen in "meinem" Dorf engagiert – das tue ich übrigens noch heute. Vielleicht hat es etwas mit meinen grauen Haaren zu tun, aber irgendwann war einfach der Moment gekommen, wo ich dachte "Hey, wieso auch nicht? So könnte ich aktiv dazu beitragen, dass meine Lieblings-Gemeinde auch weiterhin ein so schöner und angenehmer Wohnort bleibt!"

Ausserdem habe ich heute Erfahrungen und Kenntnisse, die es mir möglich machen, in den verschiedensten Themen und Projekten aktiv zu werden. Und ich habe die nötige Ruhe, um auch in schwierigen Situationen positiv und zielorientiert zu handeln.

Was haben Sie denn in Greifensee bereits gemacht und wo engagieren Sie sich heute?

Schon als Jugendlicher habe ich mich engagiert, damals im Vorstand des Jugendhauses, welches zu der Zeit glücklicherweise auch wirklich gut besucht war. Lange Jahre war ich auch im Tennisclub und in der Pfadi und bereits damals konnte man mich eigentlich fast immer am Grill antreffen, wenn die Landenberggesellschafft LGG einen Anlass hatte. Mit meiner Schwester habe ich sogar eine Guggenmusik, die "Griifefrösch" gegründet, die es dann noch lange Jahre weiter gab. Später war ich dann Gründungsmitglied und Vorstand des Vereins Kultur am See, mit dem wir zum Beispiel das Open Air Kino Greifensee (das erste in der Schweiz von einem Dorf!) und auch die Plastica lanciert haben. 

Seit vielen Jahren bin ich der Speaker am jährlichen "schnellsten Greifenseer", viele kennen mich wohl von da oder aus der Sendung "Mini Schwiiz – Dini Schwiiz", in der ich im Frühling 2021 Greifense repräsentieren und vorstellen durfte. Und seit über 20 Jahren bin ich Chlaus, seit über 10 Jahren sogar der Oberchlaus beim Chlauseinzug im Städtli (psssst... nicht den Kindern sagen!).

Ich bin stolz darauf, dass ich unser schönes Schloss als "Freund des Schloss Greifensee" supporte und seit 20 Jahren bin ich im Kochclub "The Freak n'Hot Company" engagiert, welcher in Greifensee und Umgebung eine recht hohe Bekanntheit hat. Seit meine Firma in Greifensee ansässig ist, bin ich ausserdem aktives Mitglied im Gewerbeverein Greifensee – Nänikon. Und last but not least bin ich natürlich Mitglied von "Die Mitte Greifensee", wo ich auch aktiv an Veranstaltungen teilnehme und mich austausche.

Ausserdem unterstütze ich immer mal wieder Vereine, die etwas Unterstützung brauchen können. So habe ich gerade jüngst kostenlos die Website für die Arbeitsgruppe Faire Welt und den Claro Laden konzipiert und umgesetzt, weil die eine solche Site haben sollten, sich einen Webdesigner aber mit ihrem Budget schlicht nicht leisten können. 

Sie betonen, dass Sie ein Greifensee-Fan sind. Aber Sie haben ja nicht immer in Greifensee gewohnt, oder?

Das stimmt. Zugezogen sind wir 1971 aus dem Tessin. Ich habe meine gesamte Kindheit und auch meine Jugendjahre in Greifensee verbracht, auch meine erste eigene Wohnung war in Greifensee. Irgendwann bekamen wir dann die Möglichkeit, ein Haus zu bauen und das war dann halt der Moment des Wegzugs. Weit bin ich allerdings nicht gekommen (lacht) – wir haben in Nänikon gebaut .

Leider kam es dann nach gut 20 Jahren zur Scheidung und mit dieser neuen Situation war für mich klar: Ich muss zurück in "mein" Greifensee!

Sie sind Kommunikationsspezialist und selbständiger Unternehmer. Ausserdem amten Sie noch als Fachdozent für diverse Fachhochschulen. Haben Sie da für ein solches Amt überhaupt noch die nötige Zeit?

Absolut. Zeit hat man ja nicht grundsätzlich, die muss man sich schon nehmen. Meine Werbeartikel-Firma hat ihren Sitz in Greifensee. Die Wege sind dadurch kurz und meine Zeit kann ich so einteilen, wie ich das für richtig halte. Mir ist schon klar, dass ich dann für meine Firma nicht mehr 100% zur Verfügung stehen kann, weil mich Aufgaben aus der Gemeinde auch beschäftigen werden. Meine Mandate als Fachdozent sind ein Hobby, weil ich einfach gerne jungen Menschen mein Fachwissen weitergebe. Das sind jedoch nur vereinzelte Mandate, die lassen sich da gut auch noch unterbringen. Und falls nicht, nehme ich einfach weniger Mandate an.

Sie treten für "Die Mitte Greifensee" beim Wahlkampf an. Warum?

Das ist eine sehr gute Frage. Eigentlich bin ich kein Mensch, der die Nähe zu einer Partei sucht. Ganz einfach deshalb, weil ich der Meinung bin, dass absolut jede Partei dann und wann mal etwas schlaues kommuniziert, aber dann auch wieder mal etwas, mit dem ich überhaupt nicht einverstanden bin. Für eine Kandidatur als Gemeinderat war ich dann aber der Meinung, dass ein Statement zu einer Partei sicher nicht falsch sein kann, weil die Wählerinnen und Wähler sich dann eher ein Bild von meinen Ausrichtungen und Ideen machen können. Und da bot sich für mich "Die Mitte" einfach an, weil ich vieles mit der Parteiausrichtung teile. Und ich muss sagen, ich wurde von "Die Mitte Greifensee" mit meiner Idee sehr herzlich empfangen und unterstützt.

Ich wundere mich: Ihre Firma Promotop Werbegeschenke GmbH ist ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Unternehmen und auf Ihrer Website sind ökologische Artikel und Umweltschutz immer wieder ein Thema. Warum also nicht die Grünen?

(Lacht) Ja, das wurde ich schon öfters gefragt. Das Thema ist allerdings vielmehr, ob Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch wirklich das gleiche sind... Das kann schon zusammenpassen, wird aber meiner Meinung nach zu oft zusammengebracht. Ich bin ein absoluter Verfechter von Nachhaltigkeit, wo immer das möglich ist. Als Realist und Unternehmer bin ich sogar der festen Überzeugung, dass Nachhaltigkeit heute eigentlich als Denkweise ganz normal sein sollte. Das ist bei mir so und bei "Die Mitte" eben auch.

Ich bin irgendwo schon grün im Denken, aber eben auch zum Beispiel an wirtschaftlichen Themen interessiert. Auch das sollte meiner Meinung nach nachhaltig angegangen werden, Nachhaltigkeit hat viele Gesichter. Da hätte es ja dann übrigens auch die glp sein können. Aber auch die soziale Komponente sollte meiner Meinung nach immer eine Rolle spielen. Das bringe ich bei "Die Mitte" besser unter einen Hut.

Nehmen wir mal an, Sie schaffen den Sprung in den Gemeinderat am 27. März: Welches Ressort würde Sie am meisten interessieren?

Ich bin mir natürlich bewusst, dass das letztendlich nicht mein Entscheid ist, aber ich denke, im Ressort "Sicherheit und Gesundheit" könnte ich wohl gleich zum Start am meisten einbringen. Sicherheitsthemen interessieren mich schon seit je her und meine jahrelangen Erfahrungen als leitendes Mitglied des Zivilschutzes Greifensee und als Sicherheitsbeauftragter in zwei Firmen könnte ich da sicher zielführend einbringen. Diese Erfahrungen habe ich übrigens auch schon bei verschiedenen Veranstaltungen in Greifensee wie z.B. das Open Air Kino oder der "Plastica" einbringen können.

Aber auch das Ressort "Tiefbau und Werke" wäre zum Beispiel etwas, das ich mir gut vorstellen könnte.

Zum Abschluss: Was wünschen Sie sich für den Wahlkampf und den Wahltag?

Für den Wahlkampf wünsche ich mir ein faires und respektvolles Umgehen miteinander, egal wie kontrovers die Meinungen zu gewissen Themen auch sein mögen – so wie das eigentlich in jeder Beziehung untereinader sein sollte. 

Und für den Wahltag wünsche ich mir eine hohe Wahlbeteiligung. Geht wählen und sorgt so für den für Euch besten Gemeinderat! Und wenn dann noch mein Name auf dem Wahlzettel stehen sollte – umso besser! (Lacht)

Stefan Karl
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